Trotz guten Wetters sind wir nur spät aus dem Bett gekommen und hatten uns erst halb 11 vom Campingplatz verabschiedet - heute sollte es weiter auf den Icefield Parkway gehen. Nach einer kleinen Runde  über Two Jack Lake mit Dickhornschafen und den Lake Minnewanka ging es dann auf Trans-Canada-Highway zurück nach Lake Louise und von dort auf Icefield Parkway.

Die nächsten 2 Wanderungen waren jeweils mit AUsgangspunkt am Bow Lake - einmal der Aufstieg auf den Bow Peak und zum anderen die Wanderung zum Helen Lake und zum Cirque Peak.
Vorher hatten wir auf dem bereits vollen Mosquito Creek noch vergeblich nach einem Stellplatz zum Reservieren gesucht und dann schon für die Wanderung zum   Bow Peak  entschieden. Letztendlich standen wir aber dann doch auf dem Parkplatz mit dem Weg zum Helen Lake und diese Wanderung stellte sich als besonders schön heraus, so dass wir letztendlich auf den Bow Peak verzichtet haben.
Erst 13 Uhr sind wir losgelaufen. Zuerst ging es durch Wald bergauf - zwischendurch kam auch mal ein total abgebranntes Stück. Nach einer Stunde waren wir dann auf einem einfachen Weg durch Blumenwiesen und mit  schönen Blicken auf den gegenüberliegenden Dolomite Peak und Cirque Peak angelangt.

  Ungefähr 15 Uhr waren wir nach einer Mittagspause unterhalb des Sees am Helen Lake angekommen und entschieden, doch noch den Cirque Peak mit knapp 3000m zu besteigen. Erst ging der Weg noch recht bequem auf die Flanke oberhalb des Helen Lake. Man konnte von dort aus die Hochebene zwischen Cirque Peak und den umliegenden Gipfeln überblicken, die bei schönem Licht in verschiedenen Farben leuchtete. Danach kam aber der anstrengende Teil, es ging auf einem immer steiler werdenden Schuttweg die Flanke des Cirque Peaks hinauf. Der Untergrund wechselte von kleinem Schotter bis zu losen Blockhalden und wir sind dann auch einmal in eine der Abstiegsrinnen geraten, wo das Blockwerk immer wieder bei jedem Schritt abrutschte. Es war ziemlich anstrengend, trotz immer schöneren Blicken auf Wüstenlandschaft, Dolomiten, Eisfelder und Seen.
Mitten im Geröllfeld ohne jegliche Vegetation sah Olli wenige Meter  entfernt ein mehr als einen Meter langes Murmeltier welches er für ein Wombat hielt. Er  erklomm den Gipfel um 16:50 und führte dann noch Antje und Steffen auf den Gipfel, welche dort kurz vor 17:30 Uhr ankamen.

Dunkle Wolken und Sonne wechselten sich ab und sorgten für immer neue Lichtverhältnisse in der Umgebung. Nach einer Fotosession am Gipfel sind wir dann wieder abgestiegen, dabei ging das Hinabrutschen durch das Geröll eigentlich ziemlich bequem. Schließlich fing es nachdem der steilste Abstieg gemeistert war, kurz an zu regnen. Oberhalb des Helen Lake haben wir dann sehr viele, teils große Murmeltiere gesehen. 

Kurz nach 19:30 Uhr war wieder das WoMo erreicht und wir sind die wenigen Kilometer zum Mosquito Creek gefahren, das war eigentlich der einzig gut erreichbare Campingplatz dort.  Olli hatte sich von dem Stein am Vortag mit der Wanderung eine riesige Blase in den Fuß getreten und das vor allem am Abend dann ziemlich gespürt.
Wenige Meter vor dem Abzweig zum Camping standen einige Autos am Seitenstreifen, wir haben auch angehalten. Ein Schwarzbär hielt sich ruhig wenige Meter vom Rand der Straße auf dem Grünstreifen auf und fraß genüsslich. Er hat sich nach wenigen Minuten aber wieder in den Wald verzogen.
Auf dem inzwischen übervollen Mosquito Creek Campground haben wir uns auf ein freies Stück Rand vom Hauptplatz gestellt. Der vielleicht 5m breite Grünstreifen in der Mitte des Platzes war total voll mit kleinen Zelten gestellt, die Campingfreunde kamen nach den Autokennzeichen zu urteilen fast alle aus Calgary. Es war Samstag Abend und offenbar halb Kanada auf einem Campingausflug.