Früh sind wir schon 6:30 aufgestanden und zum Mount Revelstoke National Park aufgebrochen, um das Licht am Morgen auszunutzen. Der Nationalpark umfasst im wesentlichen den gleichnamigen
Berg, auf den eine Straße bis fast zum Gipfel führt. Das hat aber den Nachteil, dass alle Besucher wirklich die Schranke des Nationalpark-Eingangs passieren müssen, und die war bis um 8 Uhr
geschlossen. Da waren wir eine Stunde zu früh, deshalb haben wir uns auf einen Parkplatz davor gestellt und Frühstück gegessen.
8:30 waren wir dann wieder an der Schranke gewesen. Uns wurde dort bereits mitgeteilt, dass man nicht bis zum oberen Parkplatz fahren kann, da ein Grizzly gefangen werden soll. Damit war
das Programm am Revelstoke praktisch gestorben, wir sind dennoch bis zum obersten Parkplatz vorm abgesperrten Gelände gefahren. Man hatte dort zumindest einen ordentlichen Blick über die Stadt
Revelstoke, den Columbia River und die umliegenden Berge. Irgendwie hatten wir aber den Eindruck, das NP-Personal hatte einfach keine Lust, am Sonntag zu arbeiten.
Wir haben dann noch am Skunk Cabbage Trail angehalten und sind kurz den präparierten Trail durch die Flussaue abgelaufen. Das nächste Ziel war dann der Glacier Nationalpark, zum Glück nicht so
weit weg.
Am Illecillewaet Campground konnten wir parken und nach einem schnellen Mittagessen im WoMo haben wir uns den Glacier Crest als Wanderzeil ausgesucht (7 km und 1000 m Höhenunterschied). Auch dort
gab es eine Warntafel mit Hinweis auf einen Grizzly, der sich in der Gegend um den Zeltplatz aufhält. In diesem Nationalpark scheint man das viel lockerer zu sehen, es wurde nur empfohlen, sich
geräuschvoll zu bewegen.
Zuerst folgte die Route einem alten Bahndamm der ersten Bahnstrecke durch die Rockies. Später wurde die Strecke in einen Tunnel verlegt und auch das Hotel aufgegeben, dessen Kellerpfosten man
noch sehen kann. Dann ging es über einen Bach und ab da steil bergauf. Nach dem Erreichen der Baumgrenze legte sich die Steigung etwas, es war aber sonnig und damit ziemlich warm. Nach 3h Stunden
sind wir heftig schwitzend am Aussichtspunkt auf 2200m vor Gletschern und Felslandschaft angekommen. Es war ein toller Rundumblick. Dummerweise hatten wir nicht genug Wasser mit, ich musste
zurück am Fluß erst mal einen ganzen Liter trinken (Da wäre mir auch der Grizzly egal gewesen).
Gegen 19 Uhr waren wir wieder unten, der Grizzly hatte inzwischen zweimal die am alten Hotel befindliche Beobachtungsstelle besucht (stand an der Beobachtungstafel). Am WoMo angekommen sind wir
dann gleich weitergefahren, um noch im Hellen einen Zeltplatz zu finden. Wir mussten dazu noch einige Kilometer Gravelroad fahren, um zum kostenlosen Waitabit Campground an einem Fluss nahe des
Trans-Canada-Highways zu kommen. Zum Glück passten wir gerade so durch die enge Durchfahrt zum letzten freien Stellplatz.