Die Wetterprognose für diesen Tag war nicht so vielversprechend, es war mit Regenschauern am Nachmittag zu rechnen. Wir hatten uns dann vorgenommen, noch schnell in Golden einzukaufen und
möglichst noch am Vormittag im Yoho Nationalpark zu sein, da das Wetter vormittags besser sein sollte.
Parallel zum kurzen Einkauf hat Antje das Frühstück vorbereitet, danach ging es aus dem Tal richtig in die Rocky Mountains.
Wir sind vom Trans-Canada Highway ins Tal der Takkakaw Falls abgebogen. Die Straße ist berühmt, weil sie zwei Spitzkurven hat und man extra mit einem Verkehrsschild angewiesen wird mit langen
Fahrzeugen den kurzen Stich zwischen diesen beiden rückwärts hochzufahren. Wir haben uns dann wie fast alle anderen dafür entschieden, an der einen wirklich spitzen Kehre einmal zurückzusetzen,
die zweite war mit dem 7-Meter-Womo problemlos zu nehmen (wenn man die ganze Strassenbreite zur Verfügung hat). Es war auch ziemlich leer, weil es gerade regnerisch war.
Die Takkakaw Falls gaben schon einen Vorgeschmack auf die Touristenmassen in Banff und Jasper. Nach dem Besichtigen der Fälle (die aus der Ferne viel großartiger aussehen), kamen wir dann weiter auf den ruhigeren Iceline Trail. Der bewältigt erstmal eine ganz schöne Höhenstufe und bewegt sich dann immer unterhalb der Gletscher auf der linken Seite des Tals. Blickfang auf der anderen Talseite waren der obere Teil der Takkakaw Falls und der See, der diese speist und die Bergketten und Gletscher dort. Wir haben dann auch Mittagsrast bei herrlichen Blicken und Sonnenschein gemacht, während es beim Aufstieg zum Glück noch in der Waldzone einen kurzen, aber intensiven Regenschauer gegeben hatte. Bis zu einem Gletschersee sind wir auf der Hochebene weitergelaufen. Es mussten auch immer mal kleine Gletscherabflüsse überquert werden und es gab auch einige Blockhalden. Zuerst konnte man auch bis zu den Gletschern und Bergen am Talende blicken, aber dort sah es dann bald wieder sehr dunkel aus. Deshalb haben wir auch die erste Abzweigung ins Tal gewählt (ordentlich beschildert). Man hätte die Runde auch noch etwas ausdehnen können, das war an dem Tag aber nicht so empfehlenswert gewesen. Der Weg zog sich erstmal ganz allmählich in schönen Fichtenwald mit großen Wiesen abwärts. Mit dem Erreichen der Baumzone fing es schließlich an, für eine Stunde mittelmäßig stark zu regnen. Auf Dauer wurde man dann doch ziemlich durchweicht, die Nadelbäume hielten den Regen auch nicht sonderlich auf. Der Weg wurde dann steiler und man musste auch auf den nassen, rutschigen Untergrund acht geben. An einem kleineren Wasserfall hatten wir dann nach fast 2 h Regenwanderung wieder den Hauptweg im Tal erreicht. Leider war es noch ein sehr langer Rückweg durchs Tal zurück zum Wohnmobil. Aufgrund der nassen Sachen wäre auch eine längere Pause unangenehm gewesen. Zum Glück war das Wetter dann besser und Jacke und Hose trockneten wieder etwas.
Schließlich waren wir sehr spät am WoMo angekommen und sind dann nach Lake Louise im Banff NP gefahren. Bei wieder schönen Wetter am Abend sind wir noch kurz zum eigentlichen Lake (mit dem großen
Hotel) hochgefahren und hatten immer noch viele Besucher dort, aber zumindest keine Parkplatzprobleme.
Erst um um 21:30 Uhr kurz vor dem Dunkelwerden sind wir dann auf dem einzigen riesigen Campground von Lake Louise eingetrudelt und haben erstaunlicherweise aufgrund von einer Cancelation noch
einen Stellplatz bekommen. Ehe wir den erreicht hatten, war es schon fast ganz dunkel. Zumindest gab es auch Strom und wir konnten die Haare waschen und danach auch fönen.