Wir wollten bei gutem Wetter die Wanderung zum Sentinel Pass über dem Moraine Lake machen, das war eine der besonders empfohlenen Wanderungen aus unserem Buch. Also sind wir früh um 6:15 aufgestanden und sofort losgefahren, um noch zum See zu kommen, bevor die Straße abgesperrt wird (im Sommer regelmäßig, wenn man nur bis zum Paradise Valley will, kann man versuchen, mit den Rangern zu diskutieren).
An der Abzweigung stand noch kein Sperrposten und wir sind um 7 Uhr oben angekommen. Aber schon vor dem offiziellen Parkplatz war die Straße illegal links und rechts zugeparkt. Viele der etwas informierteren Touristen versuchen also früh am Morgen den besten Blick mit dem besten Licht auf den Moraine Lake zu erwischen. Nach einer Runde um den Parkplatz hatten wir erst einmal einen Platz im Verbotsbereich gefunden (PKW-Plätze wurden immer mal frei, aber mit dem Womo war es etwas schwieriger). Endlich konnten wir frühstücken! Danach hatte sich die Situation auf dem Parkplatz so weit entspannt, dass im ausgewiesenen Wohnmobilbereich ein Platz frei war und wir vor der Wanderung umparken konnten. Offenbar war die Zufahrt inzwischen abgesperrt. Zuerst sind wir zum Aussichtspunkt etwas oberhalb des Sees. Die Terassen waren gut besucht und Fotografieren schwierig.
Dann sind zur Wanderung zum Sentinel Pass aufgebrochen, auf die hatten wir uns schon Tage vorher gefreut. Es war natürlich nicht ganz leer auf dem Weg, aber nicht so voll wie unten am See oder auch um den Lake Louise. Nach einigen Höhenmetern auf einer Forststraße kam man ins Larch Valley (wie der Name sagt mit vielen kleineren Lärchen bewachsen). Dort gab es dann wieder fotogene Hörnchen. Oberhalb der Baumgrenze lagen dann noch einige Seen und man konnte die Bergketten rundherum schon bewundern und sah auch den Einschnitt des Sentinel-Passes, da war aber noch 300 m Höhenunterschied zu überwinden. Rechts vom Pass steht der gewaltige Mt. Temple (3500m), dort sollte vom Pass aus eine Pfadspur hochführen.
Olli war viel schneller am Pass und deshalb auch noch ein ganzes Stück vom Sentinel Pass die Flanke des Mount Temple hinauf gelaufen. Am Pass waren dann auch wieder genug Leute, fast jeder schöne Platz war besetzt. Jenseits des Passes ging ein Pfad ins Paradise Valley, dort stehen am Pass eine Menge beeindruckender Felsspitzen. Dort waren auch Bergsteiger unterwegs, aber nur mit dem Teleobjektiv richtig zu erkennen. Oliver hat dann den Abstieg durchs Paradise Valley gewählt, wir hatten uns eine Zeit zum Abholen am Parkplatz ausgemacht. Antje und Steffen sind dann noch unterhalb des Larch Valley weiter Richtung Eiffel Lake (Ende des Tales vom Moraine Lake mit dem Wenkchemma Pass) gewandert, aber dann kurz vor dem Lake umgekehrt, weil die Zeit zum Abholen drängte. Letztendlich war es dann 10 Minuten später, aber Oliver wartete schon 30 Minuten .
Danach haben wir Lake Louise Ade gesagt und sind Richtung Banff weitergefahren. Wir haben nach den schlechten Erfahrungen geschaut, ob noch Plätze auf dem Castle Mountain Campground frei waren, aber da war bei dem relativ kleinen Platz am Nachmittag nichts mehr zu finden. Also sind wir auf dem Bow Valley Parkway weiter Richtung Banff gefahren. Am Two Jack Lake haben wir dann einen Stellplatz im Wald für $21,50 die Nacht am Two Jack Main Campground bekommen und für 3 Übernachtungen gebucht. Es standen aber schon wieder die "Full"-Schilder an beiden Plätzen, direkt am See gab es auch keine Plätze mehr. Steffen und Antje wollten dann eigentlich noch bis zum Two Jack Lake laufen, aber der Campground war einfach zu groß. Mitten im Wald waren immer die gleichen Schleifen mit ca. 10 Stellplätzen und einem Sanitärhäuschen angelegt. Der Ranger am Eingang hatte uns noch gewarnt, dass ein paar Tage vorher eine Schwarzbärenfamilie mitten über den Platz gelaufen sei (um herumliegendes Essen zu räubern). Leider haben wir keine gesehen. Irgendwie mussten wir dann auch mal verschwitzte T-Shirts waschen (es gab warmes Wasser und ordentliche Sanitärräume, aber keine Duschen).