Das Wetter war früh wieder schön, aber die generelle Wetterlage mit feuchter instabiler Luft und Gewittergefahr hatte sich nicht geändert. Die allererste in unserem Wanderführer beschriebene
Premium-Tour war die zum Burstall-Pass in der Nähe vom Mt. Assiniboine. Dazu musste man von Canmore aus auf den Spray Lake Trail ca. 40km Gravelroad fahren, im Führer stand aber etwas von
passablem Zustand. Ab dem Ende des Asphalts ging es aber gleich mit Waschbrettpiste, Staub und noch einer Baustelle los, letztendlich sind wir dann nach nicht mal 10 km umgekehrt. Solche Straßen
sind zwar mit den typischen Pickup-Trucks ganz gut befahrbar, aber nicht mit einem Wohnmobil. Da hätten wir einfach zu viel Zeit gebraucht, es machte überhaupt keinen Spaß.
Deshalb sind wir wieder einige Kilometer auf der Gravelroad zurück und auf einen großen, gut gefüllten Parkplatz gefahren. Der war der Ausgangspunkt für den Wanderweg auf dem Ha Ling Peak. Das
ist eine der steil aufragenden Spitzen über dem Bow River Tal bei Canmore und nach ihrem Erstbesteiger, dem chinesischen Geschäftsmann Ha Ling aus Canmore benannt. Der hatte gewettet, den Gipfel
innerhalb eines Tages erreichen zu können.
Der Weg ging größtenteils steil durch den Wald und erst sehr weit oben weitete sich der Blick. Dort wurde aus dem Weg allerdings eine Pfadspur durch loses Geröll. Am Gipfel angekommen, war durch
den Dunst kaum etwas zu sehen und Gewitterwolken zogen heran.
Olli war wieder schneller und musste dann 30min am Gipfelgrat warten, ehe der Rest eintraf. Von dort waren es noch 10 Minuten über leicht abschüssige Felsen und Rinnen zum Gipfel. Er ist dann
wegen des zu erwartenden Gewitters erst auf den Gipfel und dann wieder in einer halben Stunde heruntergerannt. Allerdings hatte er einen Stein im Schuh, den er nicht ausleerte. Die Blase am Fuß
sollte uns dann noch tagelang beschäftigen.
Wir anderen hatten dann einen Hagelschauer auf dem Weg abzuwarten (auch mit einem sehr lauten Blitz), zum Glück schon wieder im bewaldeten Abschnitt weiter unten. Der Weg war sehr stark begangen, an dieser Stelle hatten wir dann Unterhaltung durch eine Gruppe kanadischer Teenager. Das war wohl ein Feriencamp.
Am Womo angekommen, war natürlich wieder besseres Wetter. Deshalb sind wir dann noch nördlich von Banff am Bow Valley Parkway zum Johnston Canyon gefahren und haben diese Touristenattraktion bis
zu den Upper Falls erwandert. Dabei hat Oliver mächtig über die Riesenblase am Fuß gejammert, die er sich vorher durch den Schnellabstieg mit Stein im Schuh zugezogen hatte.
Eigentlich war es noch ziemlich warm und wir sind noch zum Two Jack Lake oberhalb des Campingplatzes gefahren, aber dann hatte keiner Lust zum Baden und wir sind direkt wieder umgekehrt. Ein paar
Ziegen rannten noch am Parkplatz über die Straße.