Nach der etwas längeren Wanderung sind wir wieder relativ spät aufgestanden und dann wieder zum Bow Lake gefahren, diesmal zur Num-Ti-Jah-Lodge und haben dort das Wohnmobil abgestellt. Es waren noch zwei Top-Wanderungen vom Bow Lake aus in unserem Führer beschrieben. Wir haben die Bow-Hütte kurz unterhalb des Wapta-Icefields als Ziel ausgesucht, auf die andere Wanderung zum Bow Peak wollten wir verzichten.
An der Lodge waren die Parkplätze rar. Erst als wir daran vorbeigelaufen waren, haben wir die leeren Parkplätze hinter der Lodge entdeckt und das Wohnmobil noch mal umgesetzt. Erst sind wir an großen Fotoshooting-Touristen-Mengen am Rande des Sees entlang gelaufen bis zu dessen Ende. Dort verlief der Weg erst über Inseln des Flussdeltas, da der Hauptweg überschwemmt war und später zu einem Canyon. Über diesem lag ein riesiger Steinblock, der als natürliche Brücke über den Fluss diente. Hier trennte sich der Weg zum Icefield vom Touristenweg bis unterhalb der Bow Falls.
Danach waren wir ziemlich einsam unterwegs, der Weg war teilweise auch sehr schmal und abenteuerlich. Weiter oben kam man in die Moränenlandschaft, die die zurückweichenden Gletscher
zurückgelassen haben. Dort gab es auch viele Abflüsse der Gletscherzungen, die alle überquert werden mussten. Es ist uns auch gelungen, ohne nasse Schuhe zu bekommen. Antje hatte aber schon hinzu
Probleme. Nach einem steilen Aufstieg über eine Moränenkante kam die Bow Hut (Bergsteigerhütte) in Sicht. Dummerweise auf der anderen Seite des Gletscherabflusses. Oliver traute sich, auf die
andere Seite zu springen, Antje nicht. Also sind die Eltern zusammen direkt bis zum Ende der Moräne am Gletscher gelaufen und haben dort gewartet. Die Hoffnung war ja, dass weiter oben die
Zuflüsse etwas verzweigter und leichter zu überqueren sind. Antje hatte aber keine Lust mehr. Olli machte hingegen noch einen mehr als einstündigen Abstecher hoch mit Kletterei und
Gletscherwanderung auf einen Aussichtspunkt an der riesigen Gletscherlandschaft des Wapta Icefields. Das war im Gegensatz zu der eigentlichen Wanderung zur Hütte sehr lohnenswert. Rückzu hat er
dann einfach direkt die Spuren anderer Bergsteiger im Firn auf dem Icefield verfolgt und kam unfallfrei wieder unten an.
Auf dem Rückweg waren die Bäche noch viel reißender, da den ganzen Tag keine einzige Wolke am Himmel war und die Sonne bei gefühlt über 30°C die Gletscher stark schmelzen ließ. Antje kam nur mit
viel Überredung über den letzten großen Bach.
Eigentlich war uns den ganzen Tag über heiß gewesen und wir hatten ein Bad im Bow Lake eingeplant. Aber als wir dann endlich am See waren, verschwand die Sonne schon hinter dem Bow Peak. Direkt an der Lodge waren noch letzte Strahlen, und Olli ging noch für 10min in dem eiskalten See baden, während Steffen es nicht einmal eine Minute aushielt. Leider verschwand dann auch die Sonne an der Lodge und Aufwärmen war nur im Womo möglich. Das stand zum Glück sehr nah an der Badestelle hinter der Lodge.
Wir wollten dann noch zum Campground an den Waterfowl Lakes und davor noch den bekannten Viewpoint am Peyto Lake besuchen. Aufgrund der Blase konnte Olli aber den kurzen Abstecher nicht mitmachen, es waren ca. 10 Minuten vom Parkplatz (Wir hätten einfach bis zum Bus-Parkplatz direkt an der Aussicht hochfahren sollen, abends war da nichts mehr los). Auch kurz vorm Sonnenuntergang waren immer noch viele asiatische Touristen dort und kein ungestörtes Bild möglich. Auf dem Waterfowl Lakes Campground waren noch einige Stellplätze frei, der Platz ist wesentlich größer als der Mosquito Creek. Es wurde wieder ein sehr spätes Abendessen.